Mit der drei Jahre dauernden Reihe der
„secret universe“ versucht der Hamburger Bahnhof seit 2011 neue,
unerwartet und vom Markt unbeachtete Kunst auszustellen. Durch seine
Position als Museum will der Bahnhof so den Kunstdiskurs weg von der
Wirtschaft und vom anerkannten Kanon hin zur Institution und Bildung
bringen.
Als dritte Ausstellung dieser Reihe
zeigt der Bahnhof in Kooperation mit der „About Change, Stiftung“,
die erste museale Soloausstellung Morton Bartletts. Der amerikanische
Werbefotograf der Zeit seines Lebens keinen Erfolg mit seinen
Arbeiten hatte, verlagerte in den 1930er Jahren seine künstlerische
Arbeit ins Private, genauer gesagt auf die Herstellung lebensnaher
Kinder -Puppen. Erst ein Jahr nach seinem Tod 1993 wurden die Puppen,
sowie über 220 inszenierte Fotografien dieser, in seinem Nachlass
gefunden.
Neben den Puppen, welche in einem
Arbeitsaufwand von bis zu einem Jahr entstanden, fertigte Bartlett
auch sämtliche Kleidung und Accessoires selbst an. Hier handelt es
sich vor allem um weiblichen Puppen, die kontrovers, oft lolitahaft
gekleidet und in Szene gesetzt sind. Kurze Kleider, halbnackte Puppen
und kokett gesenkte Köpfe hinterlassen bei dem Betrachter
verwirrende und leicht schamhafte Impressionen.
secret
universe III.
Morton
Bartlett
11.
Mai bis 23. September 2012
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