Sonntag, 2. Mai 2010

1810 – 1910 – 2010. INDEPENDENCIAS DEPENDIENTES / BEDINGTE UNABHÄNGIGKEITEN / INDEPENDÊNCIAS DEPENDENTES. KUNST UND NATIONALE IDENTITÄTEN IN LATEINAMERIKA

Dresden, 06. - 09. Mai 2010

Lateinamerika feiert in diesem Jahr das zweihundert-jährige Jubiläum seiner Loslösung von Spanien und Portugal: Nach den ersten Unabhängigkeitserklärungen des Jahres 1810 konstituierten sich die ehemaligen Vizekönigreiche und Kolonien innerhalb kurzer Zeit als souveräne Staaten. Der Aufbau nationaler Identitäten – ein langwieriger Prozess, der sich bis zur Gegenwart erstreckt – orientierte sich stets an europäischen Modellen, zielte jedoch auch auf die Wiedergewinnung eines autochthonen Erbes, das mit den alten Kulturen Amerikas verknüpft wurde. Dies galt in besonderem Maße für Mexiko, das im Jahre 1910 die erste erfolgreiche sozialistische Revolution erlebte.

Der Tagung liegt die Idee zugrunde, dass die Konstruktion von Nationalstaaten ohne eine symbolische Inszenierung, die sich der Mittel der Architektur und bildenden Kunst bedient, nicht erfolgreich sein kann. Auch für die Konstruktion neuer Traditionen, die in den präkolumbianischen Kulturen wie im kolonialen Erbe verwurzelt sein können, spielt die Kunst eine herausragende Rolle. Als einziger kunsthistorischer Tagung von internationalem Rang kommt dem Dresdner Kolloquium daher eine besondere Rolle im Gedenkjahr 2010 zu.